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Donnerstag, 30. April 2015

Unerwartet 7



 7



Nun war guter Rat teuer.
Wie sollte er die Frau aus den Socken haun und gleichzeitig verhindern, daß sie ihm wieder einen dicken Strich durch die Rechnung macht ?
Und dann stellte sich noch die Frage, zu wieviel Abenteuer Sarah überhaupt bereit ist ?
Wieviel kann er ihr zumuten, ohne daß sie die Nase voll hat und das Weite sucht ?
Auf jeden Fall hatte er einen angemessenen Rahmen an Zeit zur Verfügung, da momentan Drehpause ist.
So wurde also kräftig überlegt, was zu tun ist.
Das Für und Wider jeder Idee bis aufs Kleinste geprüft, bis der Grundstein für den nächsten Versuch gelegt war und Stephen sich einigermaßen sicher war sein Glück noch einmal bei Sarah versuchen zu wollen.
Nun sollte also die nächste Runde in ihrem Katz und Maus Spiel eingeläutet werden.

Weitere zwei Wochen waren inzwischen vergangen, nachdem Sarah den Blumenstrauß mit der merkwürdig kryptischen Nachricht bekommen hatte.
Den Kopf hatte sie sich zerbrochen, hin und her überlegt, was er nur mit diesem kleinen Gedicht hatte sagen wollen.
Doch eine plausible Lösung ist ihr dazu nicht eingefallen.
Stattdessen wurde sie immer kribbeliger, weil die Ungewißheit sie plagte.
Wieso nur hatte sie auch unbedingt dieses Spiel überhaupt erst in Gang setzen müssen ?
Kann sie denn nicht, wie jede andere Frau auch, auf einen Mann zugehen und ihm klar zu verstehen geben, daß sie ihn gut leiden kann und sich dann vielleicht ganz normal zu einem Kaffee verabreden ?
Warum muß das alles in so einem Abenteuer enden, bei dem der Ausgang total ungewiß ist ?
Wie war sie nur auf diese Idee gekommen ?
So etwas hatte sie noch nie zuvor getan, also warum mußte sie ihre Fantasie ausgerechnet an Stephen testen ?
Je mehr Zeit verging, um so größer wurde ihre Angst, daß die Geschichte in einer Katastrophe enden wird.
Schließlich hatte sie ihn mit dem Wachschutz abführen lassen und ihn als Verrückten Stalker bezeichnet.
Es wäre wirklich kein Wunder, wenn er sich aus lauter Wut plötzlich als ein Monster präsentieren würde, welches sich vorgenommen hat, ihr das Leben zur Hölle zu machen.
Doch wann würde sie dahinter kommen, worin nun sein Bestreben lag ?

Sie versuchte sich mit anderen Dingen abzulenken und da traf es sich doch recht gut, daß Julian mal wieder beschlossen hat sie der Welt zu zeigen.
Am Abend kam eine Limousine, die sie in die Stadt bringen sollte.
Wohin es gehen würde, hatte er ihr nicht verraten, nur daß sie sich dort treffen würden.
>> Eine schöne Überraschung könnte nun wirklich genau das Richtige sein, um mich auf andere Gedanken zu bringen << ging es Sarah durch den Kopf, als sie bereits auf dem Rücksitz Platz genommen hatte und während der Fahrt die Landschaft begutachtete.
Als sie aber schon am dritten und letzten Hinweisschild vorbeigefahren waren, welches den Weg in die Stadt nach links erwähnte, fand sie das zwar etwas merkwürdig, aber Sarah dachte sich nichts weiter dabei.
Schließlich war es Julian, der sie überraschen wollte und ihr sicher auch aus dem Grund nicht wirklich das wahre Ziel verraten hatte.
Je weiter sie sich vom Stadtkern entfernten, um so klarer wurde, daß die Fahrt Richtung Hafen gehen würde.
Gab es da denn vielleicht ein Restaurant, oder eine andere Sehenswürdigkeit, die er ihr unbedingt zeigen wollte ?
Obwohl ein Restaurant nicht unbedingt in Frage käme, da ihr keine Kleiderordnung vorgeschrieben wurde.
Sarah hatte sich zwar vernünftig angezogen, aber für einen solchen Abend fühlte sie sich doch etwas nicht ganz dem Rahmen entsprechend gekleidet.
Bald sollte aber auch die Kleiderfrage nicht mehr so ganz wichtig für Sarah sein, denn als sie am Hafen ankamen, wartete dort bereits eine nicht ganz unerheblich große Yacht auf sie.
Man machte sich alle Mühe Sarah gebührend in Empfang zu nehmen, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und ihr die Überfahrt in die Ungewißheit so angenehm wie möglich zu machen.
Aber noch immer war weit und breit kein Julian in Sicht.

Bei Sarah wurden langsam Zweifel wach.
Warum machte er sich die ganze Mühe, um dann nicht einmal aufzutauchen ?
Was hatte das alles zu bedeuten ?
Und wo soll die Reise hingehen ?
Nach einer gefühlten Ewigkeit auf dem Wasser konnte man in der Ferne ein kleines Licht flackern sehen, welches auf sie zuzukommen schien.
Und plötzlich wurde die Yacht gestoppt.
Man teilte Sarah mit, daß sie nun in das kleine Motorboot umsteigen müsse.
Ein wenig verwirrt machte sich Sarah auf, voller Erwartung, was denn nun passieren würde.
Sie wurde zu einer Insel gefahren, die sie in der doch schon sehr fortgeschrittenen Dunkelheit nicht hatte erkennen können.
Was in der Ferne als kleines Licht zu flackern schien, entpuppte sich nun als Lagerfeuer.
An der Insel angekommen, ließ man Sarah aus dem Boot steigen und ehe sie auch nur ein Wort sagen konnte, war das Boot wieder im Wasser verschwunden und Richtung Yacht zurück gefahren.
>> OK, traute Zweisamkeit sollte es also sein << ging es ihr durch den Kopf, doch als sie hörte wie der Motor der Yacht wieder in Gang gebracht wurde und das Motorengeräusch in der Ferne langsam aber sicher zu verschwinden schien, wurde ihr ganz anders im Magen.
Nun war ihr klar, daß es mit Sicherheit auf gar keinen Fall Julian war, der sie hier her gelockt hatte.
Aber mußte sie nun Angst haben ?
Was sollte hier nun passieren ?
Wird das die Rache sein ?

Während Sarah sich total verloren am Strand umsah und sich zum wärmenden Lagerfeuer bewegte, hatte sich Stephen einen netten Platz gesucht, von dem aus er sie in Ruhe beobachten konnte.
Hier nun sollte der Show down stattfinden, doch wann, da war er sich noch nicht so ganz sicher.
Vorerst wollte er den Anblick noch etwas genießen, sie so ein klein wenig leiden zu sehen.

To be continued



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