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Sonntag, 13. Juli 2014

Unerwartet 2






2



Sarah fragte sich ernsthaft, wer von ihnen nun eher verdient hätte den Titel „ Verrückter des Jahres “ zu tragen.
Sie, weil sie es gewagt hatte ihre Fantasie laut auszusprechen und ihn darum zu bitten sie kostümiert aufzusuchen ?
Oder er, weil er offenbar willig ist diese verdrehte Fantasie mit ihr auszuleben ?
Dessen war sich Sarah noch nicht ganz sicher, aber nun war sie mehr als nur bereit das Spiel mit ihm in die nächste Runde zu führen.
Also nahm sie all ihren Mut zusammen und fragte gespielt schüchtern wessen sie sich denn überhaupt schuldig gemacht habe ?
Wie könne sie denn wohl der Stadt geschadet haben ?
Nach kurzer Bedenkzeit, die ewig zu dauern schien, drang wieder diese verzerrte Stimme an ihr Ohr.
„ Du hast es geschafft dich bei einem Gast einer Veranstaltung zu Ehren dieser Stadt äußerst interessant zu machen. “ begann er ihre Anklage zu begründen.
„ Des Weiteren hast du es dann gewagt ihn mit einem Rätsel einfach stehen zu lassen.
Nun bin ich gekommen, um dich deiner gerechten Strafe zuzuführen. “
Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, hätte Sarah schwören können ein breites zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht wahr nehmen zu können, denn seine Stimme schien trotz der Verfremdung diesen weichen belustigten Klag zu haben.

Voll freudiger Erwartung, was denn wohl als Nächstes käme, hüpfte Sarahs Herz geradezu in ihrer Brust.
Als Stephens Hand den Griff plötzlich lockerte und dann in Bewegung setzte, über ihre Schulter, an der Außenseite ihres Armes in Richtung Hand glitt, löste das erzeugte Kribbeln in Sarah eine regelrechte Flut an Gefühlen aus.
Sie wußte schon gar nicht mehr wie sich die berühmten Schmetterlinge im Bauch anfühlen.
So lange hatte Sarah nicht mehr so empfunden.
In ihrem Körper müssen alle Schmetterlinge dieser Welt gerade einen wahren Freudentanz aufführen, dachte sie sich.
Auf der Innenseite ihres Handgelenks verweilte er mit dem Daumen.
Wenn er bis jetzt noch nichts von Sarahs Aufregung bemerkt haben sollte, dann war es nun zu spät etwas abzustreiten, denn ihren rasenden Puls hätte sie mit nichts plausibel erklären können.
Er schien nun erfahren zu haben, was er wissen wollte, denn seine Hand suchte die Ihre, um dann die Finger mit Ihren zu verschränken.
Dann kam er ihr noch ein Stück näher, so daß Sarah seinen Körper an sich spüren konnte.
Stephens Kopf schlich sich neben Ihren und dann flüsterte er ohne die Hilfe des Stimmenverzerrers in ihr Ohr:
„ War es das was du wolltest ?
Hattest du es dir so vorgestellt ? “
Von den überschäumenden Gefühlen und der plötzlichen Sicherstellung seines Handelns verwirrt, wußte Sarah zunächst gar nichts darauf zu erwidern.

„ Das übersteigt bei Weitem meine Fantasie. “ fand Sarah ihre Worte wieder, nur um sich gleich wieder selbst zu zerfleischen.
>> Halt doch endlich die Klappe, du blöde Kuh << brachte sie sich in Gedanken zum Schweigen.
>> Du redest dich noch um Kopf und Kragen. <<
Leider hatte Stephen durchaus verstanden, was ihn selbstverständlich neugierig machte.
„ Wie darf ich das verstehen ? “ hakte er nach
Da hatten wir also nun den Salat.
Nun hatte Stephen Blut geleckt und bei Sarahs Glück würde er auch nicht locker lassen, bis er jedes noch so kleine schmutzige Detail aus ihren Gedanken befreit hat.
Plötzlich glaubte Sarah die passende Lösung für ihr Problem gefunden zu haben.
Es heißt doch immer, daß Angriff die beste Verteidigung sei und so entschloß sie sich, statt seine Frage zu beantworten, ihm einfach eine Gegenfrage zu stellen.
„ Sag mein grüner Rächer, bist du mit dem Ergebnis deiner Bemühungen unzufrieden ? “ gab sich Sarah unschuldig.
„ Entspreche ich als Opfer nicht deinen Erwartungen ? “
Die Hand, die gerade noch zärtlich Ihre hielt, drückte nun ein wenig fester, aber nicht so daß es weh tat.
„ Du treibst mich zu Gedanken, von denen ich nie für möglich gehalten hätte, sie in meinem Kopf aufzufinden. “ raunte es an Sarahs Ohr

Genauso wie sie schien auch er so seine Schwierigkeiten zu haben offen zuzugeben, worin sein Interesse bestand.
Aber eben genau das war so spannend an der ganzen Geschichte.
Beide von ihnen wollten offenbar das Gleiche, doch schienen sie auch gleichermaßen ihre Handlungen und Äußerungen dem Anderen gegenüber, von dessen voraussichtlicher Reaktion abhängig zu machen.
Aber auch, wenn man Angst haben muß, etwas zu forcieren, was man vielleicht doch nicht so schnell möchte, kann man doch nicht anders.
Daher mußte Sarah natürlich ihrer Neugier nachgeben und ihn fragen was es denn wäre, woran er denken würde ?
Sie wollte doch schon gern wissen was genau sie für eine Wirkung auf diesen Mann hat.
„ Bei meinen Gedanken über dich bekommt das Wort Animalisch ganz andere Dimensionen. “ war das Nächste, was Sarah von ihm zu hören bekam.

To be continued






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