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Mittwoch, 29. April 2015

Unerwartet 6











6


>> So ein Mistkerl. << dachte sich Sarah, stand auf, nahm eines von den Handtüchern, auf denen sie gerade noch gesessen hat, legte es um ihren Körper, schnappte ihre Kleidung und machte sich auf den Weg ins Wohnhaus zurück.
Stephen, der felsenfest davon überzeugt war Sarah nun endlich an dem Punkt zu haben, an dem sie ihm willenlos untergeben wäre, war sich seiner Sache so sicher, daß er friedlich im Becken schwamm, ohne Sarahs Verschwinden zu registrieren.
Am nächsten Telefon angekommen, führte Sarah ein kleines Gespräch und dann sollte alles seinen Gang gehen.
Sie hatte gerade mal wieder den Schalk im Nacken und wollte nun mit ganz anderen Geschützen auffahren, nachdem er sie meinte Heiß machen zu müssen, um sie dann eiskalt am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen.
Als die beiden uniformierten Wachschutz Beamten den Poolraum betraten, um den Eindringling Dingfest zu machen, der ihnen gerade gemeldet wurde, wußte Stephen gar nicht wie ihm geschieht.
Verzweifelt versuchte er den Beiden zu erklären, daß es überhaupt nicht an dem sei wonach es aussehe und daß er mit dem Hausherren das Ganze abgesprochen habe.
Doch da hatte Sarah schon vorgesorgt.
Sie hatte den Beiden erzählt, daß sie schwimmen gehen wollte und im Pool einen nackten Fremden vorgefunden habe.
Ob es sich dabei vielleicht um so einen verrücken Fan handeln würde, der ihrem Chef nachzustellen versucht ?
Das wisse man nicht genau.
Daher sollen sie sich von ihm bloß nichts einreden lassen und ihn vor die Tür setzen.
Auf die Polizei wollte sie dann aber lieber doch verzichten, denn schließlich sei ja nichts Schlimmes passiert.
So stand Sarah mit einem breiten Grinsen im Türrahmen, als die beiden eifrigen Beamten Stephen des Hauses verwiesen und ihn vom Grundstück führten.
>> Na warte du Luder << hatte sich Stephen von dem Schock erholt und endlich realisiert, was hier nun geschehen war.
Damit sollte sie nicht ungestraft davonkommen.
Schon wieder hatte sie es geschafft, daß sein Gehirn auf Hochtouren lief und er fieberhaft nach einem genialen Plan Ausschau hielt, mit dem er ihr diese kleine List heimzahlen konnte.

Ein guter Plan, hatte sich Sarah gedacht, als sie Stephen als Eindringling aus dem Haus führen ließ, doch je mehr Zeit verstrich, ohne daß sie etwas von ihm hörte, umso mehr glaubte sie daran den Bogen nun völlig überspannt zu haben.
Es war ja auch zu schön um wahr zu sein und wie das bei Sarah so ist, muß sie sich immer selbst im Weg stehen und ihr Glück im Keim ersticken, bevor es überhaupt eine Chance hat.
So waren nun schon wieder ein paar Tage vergangen.
Sarah glaubte nicht mehr daran Stephen noch einmal wieder zu sehen, jedenfalls nicht, daß er sich noch einmal freiwillig in ihre Nähe wagen würde.
Sie saß gerade mit den Kindern beim Frühstück, als ein Bote einen riesigen Blumenstrauß für sie ablieferte.
Da Kinder ja überhaupt nicht neugierig sind, wollten sie auch auf keinen Fall wissen, woher der Strauß wohl käme und warum sie ihn bekam.
Schön wär's gewesen, aber dieser Illusion brauchte sich Sarah nicht hinzugeben.
Sie hatte doch einige Fragen zu beantworten.
Bei den beiden Kleinen kam sie sich nach kurzer Zeit schon wie ein Schweizer Käse vor, so viele Löcher hatten sie Sarah in den Bauch gefragt.
Natürlich konnte sie Julie und John nicht das ganze Ausmaß der Geschichte erzählen, denn dafür waren sie laut FSK absolut nicht freigegeben.
Also gab es die Jugendfreie Variante, bei der sie Stephen kennengelernt hatte, ihn auch später einmal wieder traf, die Beiden vielleicht etwas füreinander übrig hatten und es dann ein Mißverständnis gab, welches zu einer tagelangen Funkstille zwischen den Beiden geführt hatte.
Und kaum zu glauben, aber wahr, die zwei Quälgeister gaben sich doch tatsächlich mit Sarahs Ausführungen zufrieden.

Der Blumengruß stand schon in einer Vase und die Kinder waren bereits in der Schule, als Sarah nach ca. einer Stunde die kleine Karte bemerkte, die mitten zwischen den bunten Blüten versteckt war.
Bis jetzt hatte sie nur vermutet, daß es Stephen war, der ihr so zeigen wollte, daß die Geschichte zwischen ihnen noch weiter gehen sollte, doch jetzt bekam sie darüber auch Gewißheit.
** Abgekühlt mein Körper nun ist,
aber nicht mein Geist.
Will ich dir nun zeigen,
was mit mir Spiele spielen heißt. **
So lautete der originelle Reim, der in der Karte stand, aus dem Sarah aber nicht so recht schlau werden wollte.
Sann er nun nach Rache für ihren kleinen Streich, oder was wollte er ihr damit sagen ?
>> Tja Sarah, du dumme Nuß. << schalt sie sich mal wieder selbst.
>> Du mußtest ja unbedingt mit dem Feuer spielen und wunderst dich dann, wenn du dich daran verbrennst. <<
Und wieder sollte Funkstille Sarah Zeit zum Nachdenken geben.
Sarah zermarterte sich den Kopf, was ihr Stephen denn nur mit dieser Nachricht sagen wollte, doch absolut nichts machte einen Sinn, was ihr dazu einfiel.
Während sie sich nun so ihre Gedanken machte und schon das Schlimmste annahm, war Stephen am anderen Ende der Stadt damit beschäftigt an Teil 2 seines Planes zu arbeiten.

Sarah hatte ihn ganz schön kalt erwischt, als er plötzlich von ihr vor die Tür gesetzt wurde.
Dachte er doch schließlich, daß sie Gefallen an dem kleinen Spiel zwischen ihnen gefunden hatte, doch nun war er sich da nicht mehr so ganz sicher.
Sie war aber auch wirklich eine Frau, die nicht leicht zu durchschauen war.
Im ersten Augenblick scheint alles vollkommen OK zu sein und im Nächsten macht man offenbar alles falsch
Ein paar Tage später sollte ihm dann aber doch ein Licht aufgehen.
Es mußte einfach zu ihrem verdrehten Spiel gehören ihn so auflaufen zu lassen.
Wenn es also das war, was sie wollte, dazu war er durchaus auch in der Lage.
Nun war es also wieder an ihm die richtige Strategie zu entwickeln, um das Spiel am Laufen zu halten und den Nervenkitzel ins nächste Level zu bringen.
Der verwirrende Blumengruß war nur die erste Stufe und hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
Leider war ihm allerdings noch nicht so ganz klar, was als Nächstes kommen sollte, aber das konnte Sarah ja nicht wissen.
Nur sollte er sich schnell etwas einfallen lassen, was auch zu seiner Aussage paßt, denn zu der Ungewißheit, die bei Sarah vorherrschen mußte, gab es sicher auch hohe Erwartungen, an das was da jetzt kommen sollte.

To be continued



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