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Freitag, 1. Mai 2015

Unerwartet 8











8



In der Hoffnung, daß hier gleich etwas passieren würde, setzte sich Sarah erst einmal ans Feuer, um ihren Körper etwas aufzuwärmen.
War doch recht kühl hier draußen, mußte sie feststellen, denn sie war gleichermaßen leger, wie auch viel zu dünn angezogen.
Schließlich hatte sie vermutet sich mit Julian einen schönen Abend in einem beheizten Raum zu machen.
Nicht im Traum hatte sie daran gedacht auf einer Insel zu enden und sich den Hintern abzufrieren, ohne zu wissen, was geschehen soll.
Eine gefühlte Ewigkeit verbrachte sie damit ihre Gedanken um die bevorstehende Rache Stephen's kreisen zu lassen, ohne dabei auch nur im Entferntesten eine Ahnung zu haben, was wirklich auf sie zukommen wird.
>> Vielleicht soll ich hier auch einfach nur bis ans Ende meiner Tage sitzen und mir der Konsequenzen meines Handelns bewußt werden. << Ging es ihr durch den Kopf, als sie plötzlich ein vertrautes Geräusch wahr nahm.
Da war es wieder, dieses Spannen.
Noch nicht ganz realisiert und schon flog ein Pfeil knapp an ihr vorbei, um dann in einem Baum, ganz in ihrer Nähe stecken zu bleiben.
>> Na super, er ist also doch hier.
Will er nun Jagd auf mich machen oder was hat er vor ? << Kreisen die Fragen durch ihren Kopf.
Bei genauerer Betrachtung konnte Sarah erkennen, daß an dem Pfeil etwas angebracht war.
Und schon war ihre Neugier geweckt.
Sie stand also auf, um die Sache von Nahem zu betrachten.
Der interessante Inhalt des kleinen Beutels, der am Pfeil fest geknotet war, machte Sarah doch etwas nervös.

Verbindende deine Augen mit mir, statt auf dem kleinen Zettel, der an dem Schal im Beutel befestigt war.
>> Jetzt wird es interessant. << Sarahs Gedanken wollten sich überhaupt nicht mehr in gerade Bahnen lenken lassen.
Genauso hatte sich Stephen das Ganze vorgestellt.
Er hatte mit seinem kleinen Geschenk an sie eine gute Stunde gewartet.
Dabei die ganze Zeit durch ein Fernglas beobachtet, wie sie sich windet, wie seine Beute langsam mürbe wird, bis er sich sicher war, daß der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zum Angriff auszuholen.
Nun beobachtete er ihre Gesichtszüge und konnte die Unsicherheit in ihren Augen lesen.
Wie schon einmal zuvor, machte sich wieder dieses Gefühl der Zufriedenheit in ihm breit.
Alles lief genau nach Plan und gleich kann der Spaß beginnen.
Sarah tat wie ihr befohlen und verband sich mit dem Schal die Augen.
Nun stand sie da, vollkommen blind und mußte sich darauf verlassen, daß sie nicht dumm gehandelt hat.
Aber war es denn wirklich klug ?
Wenn man die letzten Wochen bedenkt und die vielen widersprüchlichen Vorstellungen, die ihr durch den Kopf gegangen sind.
Hätte sie dann nicht viel eher Vorsicht walten lassen sollen ?
Sich gegen diese Art von Spiel wehren ?
Ja, das hätte sie vermutlich alles bedenken sollen und aus Gründen ihrer Sicherheit nicht einfach blindes Vertrauen in Stephen setzen, aber wer ist schon so clever, wenn man gerade wieder von den eigenen Hormonen in die Knie gezwungen wird ?
In dem Augenblick, als sie die Nachricht laß, haben schon wieder diese verdammten Schmetterlinge angefangen Samba zu tanzen und schon hat sich ihr Gehirn verabschiedet.

Nun stand sie da und wartete, doch nichts passierte.
Was sollte das schon wieder werden ?
Wieso soll sie sich die Augen verbinden, wenn dann immer noch nichts geschieht ?
Was zum Geier hatte er nur mit ihr vor ?
Will er ihre Gefühlswelt vollkommen durcheinander bringen ?
„ Was zum Teufel machst du mit mir ? “ Brüllte sie aus Leibeskräften in die Dunkelheit, um dann gleich wieder zu verstummen und auf die erhoffte Antwort zu lauschen.
Doch da kam nichts, absolut nichts.
Plötzlich vernahm sie ein leises Knacken hinter sich und dann nach kurzer Zeit, wieder.
Sarahs Herz begann wie wild zu schlagen.
Aus Angst bildeten sich Schweißperlen auf ihrer Stirn.
Eine Gänsehaut begann ihren ganzen Körper zu überziehen.
Doch sie fror nicht mehr.
Die pure nackte Angst hatte sie glatt die Kälte vergessen lassen.
Und dann, als sie schon glaubte, ihr würde vor Anspannung gleich die Luft weg bleiben, spürte sie eine Hand, die vorsichtig ihre Schulter berührte.
Vor Schreck zuckte Sarah zusammen und befürchtete jeden Moment zusammen zu sacken, denn ihre Beine wollten sie plötzlich nicht mehr tragen.
„ Du mußt keine Angst haben. “ klang Stephens Stimme leise und zärtlich an ihr Ohr.
„ Ich werde dir nicht weh tun.
Aber, du wirst mir vertrauen müssen, denn ohne Sicht wirst du mir nicht flüchten können.
Und ich muß ganz sicher sein, daß du mir nicht zu fliehen versuchst. “
Und schon hatte er ihre Hände ergriffen, sie gefesselt und irgendwo über ihrem Kopf befestigt.
Nun war sie wirklich wehrlos.
>> Verdammt, ich hätte es besser wissen müssen. << Betrauerte sie innerlich ihre Situation, die sie aus eigener Kraft nicht mehr ändern kann.
„ Was hast du mit mir vor ? “ versuchte sie zu erfahren, ohne zu verraten, daß sie bereits vor Angst Tränen in den Augen hatte.



To be continued



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